Vinted erreicht den Unicorn-Status, Uber verliert die Betriebslizenz in London und Leavy.co sammelt 12,7 Millionen Euro ein – das waren vergangene Woche die Themen im Venture Daily, einem der führenden täglichen Startup-Newsletter. Er fasst die wichtigsten Startup Nachrichten aus über 100 Webseiten zusammen. Jetzt abonnieren, um keine Startup Nachrichten zu verpassen.

Startup-Nachrichten

Alibaba feiert größten Börsendebüt des Jahres

Der chinesische Internetkonzern Alibaba bleibt ein Unternehmen der Superlative. Nachdem man vor zwei Wochen einen neuen Verkaufsrekord beim Singles‘ Day erzielen konnte, hat das Unternehmen sein erfolgreiches Börsendebüt in Hongkong gefeiert. Durch die Ausgabe von 500 Millionen Anteilsscheinen konnte Alibaba umgerechnet 11,3 Milliarden US-Dollar einnehmen. Der Börsengang ist somit der weltweit größte in diesem Jahr. Zeitgleich hält Alibaba weiterhin auch den Titel des “größten Börsengangs in der Geschichte”: Vor fünf Jahren ging das Unternehmen mit einem Volumen von 25 Milliarden Dollar an die New Yorker Börse. Mit dem Zweitlisting in Hongkong will sich Alibaba laut Analysten-Einschätzung langfristig unabhängiger machen vom amerikanischen Kapitalmarkt. Denn der Konzern benötigt das frisch eingenommene Kapital derzeit eigentlich nicht: Nach der Emission erhöht sich der Bargeldbestand Alibabas auf rund 43 Milliarden Dollar. Die Alibaba-Aktie beendete den ersten Handelstag mit einem Plus von 6,6 Prozent. manager-magazin.de, FAZ.net

Vinted erreicht Unicorn-Status

Die europäische Startup-Szene darf das Mutterunternehmen von Kleiderkreisel, Vinted, als neues Unicorn begrüßen und Litauen gewinnt damit zum ersten Mal ein Startup mit Einhorn-Status. In einer neuen Finanzierungsrunde hat Vinted insgesamt 128 Millionen Euro eingesammelt – erreicht damit einen Firmenwert von mehr als einer Milliarde Euro. Der US-Kapitalgeber Lightspeed Venture Partners führte die Series E an und ist u.a. auch an der Snapchat-Mutter Snap sowie dem deutschen Online-Versicherer Clark beteiligt. Zudem investierte erneut das Münchner Medienhaus Burda einen nicht näher bekannten neunstelligen Betrag. Mit dem frischen Kapital soll das Team vergrößert werden. horizont.net, techcrunch.com, gruenderszene.de

London: Uber verliert Betriebslizenz

Uber darf seine Fahrdienste in London zukünftig nicht mehr anbieten. Die Nahverkehrsbehörde Transport for London teilte mit, dass aufgrund von mehreren Verstößen, darunter die Sicherheitsgefährdung der Passagiere, die Lizenz nicht verlängert wird. Damit verliert Uber die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs als größten europäischen Markt. Nach Angaben des Unternehmens nutzen etwa 3,5 Millionen Menschen die App in London, zudem sind 40.000 Fahrer registriert. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan begrüßt die Entscheidung, auch wenn er von der Unzufriedenheit der Nutzer wisse. „Aber ihre Sicherheit ist das wichtigste Anliegen”, sagte Khan. Die Uber-Aktie gab im vorbörslichen US-Handel mit mehr als sechs Prozent nach. Der Fahrdienst-Vermittler kündigte an, gegen die Entscheidung der Behörde Berufung einzulegen. manager-magazin.de, turi2.de, spiegel.de

Klarna: Teuerstes EU-Fintech verzeichnet Rekordjahr

Das schwedische Fintech Klarna verzeichnet 2019 als Rekordjahr. Eigenen Angaben zufolge gewann das 2005 gegründete Unternehmen 60.000 neue Händler dazu – im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 140 Prozent. Darunter u.a. H&M, Microsoft, Expedia, Kaufhof und Abercrombie & Fitch. Dazu kommen 16 Millionen neue Endkunden. Im August kündigte CEO Sebastian Siemiatkowski bei einem Interview der Financial Times an, dass ein Börsengang „an diesem Punkt wahrscheinlicher als zuvor” sei. Im August avancierte Klarna mit einer Bewertung von 5,5 Milliarden US-Dollar zum teuersten europäischen Fintech-Startup und löste damit die Direktbank N26 ab. businessinsider.de

Aus für Wysker

Eine auf Blockchain basierende Shopping-App – das war das Ziel des Berliner Startups Wysker. Laut einem Eintrag im Insolvenzregister ist das Startup jedoch gescheitert. Gründer und CEO Tobias Haag erklärt gegenüber Gründerszene, dass eine Anschlussfinanzierung im letzten Moment geplatzt sei. Das besondere an Wysker: Sein Initial Coin Offering (ICO) 2018 war das erste in Deutschland. Damals wurden nach eigenen Angaben um die 3.000 Ether generiert, die zwischendurch drei Millionen Euro wert waren. gruenderszene.de

 

Investments & Exits

Toucan Toco erhält 12 Millionen 

Das 2014 gegründete Startup für Data-Storytelling hat seine erste Finanzierungsrunde von 12 Millionen Euro unter der Führung von Balderton Capital abgeschlossen. Mit dem frischen Kapital will das Pariser Startup die internationale Expansion in die USA und die EU vorantreiben und neue gebrauchsfertige Anwendungen entwickeln. Toucan Toco betreut 120 Firmenkunden, darunter Renault Nissan, Crédit Agricole und l’Oréal. Laut EU-Startups nutzen auch der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Ministerien die Lösung, um die Entwicklung politischer Reformen zu verfolgen. eu-startups.com

21 Millionen Euro für Detectify-„Elitehacker”

Das schwedische Cybersecurity-Startup Detectify sammelte in einer Finanzierungsrunde weitere 21 Millionen Euro ein. Das Londoner VC-Unternehmen Balderton Capital beteiligte sich neben den Bestandsinvestoren Paua Ventures, Inventure und Insight Partners. Das frische Kapital will das 2013 gegründete Startup einsetzen, um das Team zu vergrößern, den Wachstum zu beschleunigen und Sicherheitslücken im Netz zu verringern. Die selbsternannten „Elitehacker” bieten ein scannendes Sicherheitstool an, das Webseiten auf mögliche Sicherheitslücken überprüft. techcrunch.com

Rekordfinanzierung in der Reise-Tech-Branche: Leavy.co erhält 12,7 Millionen Euro

Laut EU-Startups hat das Pariser Startup Leavy.co mit den eingesammelten 12,7 Millionen Euro die weltweit größte Seed-Finanzierungsrunde in der Reise-Tech-Branche abgeschlossen. Einer der größten VC-Investoren in der Benelux-Union, Prime Ventures, führte die Runde an. Zusätzlich beteiligten sich Dominique Vidal, Angel-Investor und Partner bei Index Ventures. Das 2018 gegründete Startup hat eine App entwickelt, die den Millennials bzw. der Generation Y helfen soll, Reisen für wenig Geld zu buchen. Zudem werden erschwingliche Unterkünfte und Flüge zugänglich gemacht. eu-startups.com

19,8 Millionen Euro für Trouva

Das Londoner Startup will mit dem frischen Kapital seine internationale Expansion vorantreiben. Neben C4 Ventures und Downing Ventures führten Octopus Ventures die 19,8 Millionen Euro-Finanzierung an. Zudem beteiligten sich BGF und LocalGlobe an der Runde. Das 2015 gegründete Startup entwickelte ein Netzwerk, das unabhängige Boutiquen und designorientierte Haushaltswarenmarken mit einem globalen Kundenstamm verbindet. Zudem wurde Trouva im „Startups 100 Index 2019” als eines der fünf wachstumsstärksten britischen Startups eingestuft. eu-startups.com

 

International

Milliardenübernahme: Louis Vuitton übernimmt Tiffany

Der französische Mutterkonzern von Louis Vuitton fusioniert mit der US-Juwelierkette Tiffany. Laut einer Mitteilung bezahlt LVMH sechzehn Milliarden US-Dollar für seine bisher größte Übernahme und bietet 135 US-Dollar je Aktie. Der Luxusgüterkonzern will seine Position im Schmuckgeschäft stärken und seine Markenpräsenz in den USA weiter ausbauen. Die Transaktion soll Mitte nächsten Jahres abgeschlossen werden. spiegel.de, businessinsider.de

Paypal verhindert Zahlungen an Pro Chemnitz

Die von mehr als 100.000 Menschen unterschriebene Petition gegen die Überweisungen an das rechtsextreme Bündnis Pro Chemnitz zahlt sich aus: Paypal lässt keine Überweisungen mehr an die Bürgerbewegung zu, in dem es die Konten gesperrt hat. Der Onlinebezahldienst wollte sich auf Anfrage der Zeit nicht dazu äußern. Christian Bock, Leiter der SumOfUs-Kampagne, begrüßt, dass sich Paypal „endlich zu seiner eigenen Firmenphilosophie bekennt”. In seinen Richtlinie verpflichtet sich Paypal dazu, mit Personen, Gruppen und Unternehmen nicht zusammenzuarbeiten, die „Hass, Gewalt, rassistische oder anders motivierte Intoleranz” fördern. zeit.de

Netflix zeigt im „The Paris Theater” weitere Eigenproduktionen

Der US-Streaminganbieter steigt ins Filmtheater-Geschäft ein und übernimmt das „The Paris Theater” in New York City. Nach Angaben von Netflix ist das 1948 eröffnete Traditionskino das letzte dieser Art in der Stadt, mit nur einem Kinosaal. Durch den abgeschlossenen Mietvertrag besteht das Filmtheater, das im August zunächst geschlossen wurde, weiterhin. Dort zeigt Netflix die selbst produzierte Tragikomödie „Marriage Story”. Der Netflix-Chief Content Officer Ted Sarandos wolle die historische New Yorker Institution als „filmisches Zuhause für Filmliebhaber” erhalten. golem.de, turi2.de

Facebook kauft Beat Games

Der Internetriese Facebook hat sich das Entwicklungsstudio Beat Games gekauft. Dies wurde im hauseigenen Blog der VR-Plattform Oculus von Facebook bekannt gegeben. Bisher gibt es keine Details zum Deal. Das von den Game Awards 2019 als bestes VR-Game nominiertes „Beat Saber” soll möglichst wenig verändert, aber weiterentwickelt werden. Geplant sind weiterhin die 360-Grad-Levels sowie gleichzeitige Software-Updates für andere VR-Plattformen und für die Oculus-Geräte. t3n.de

Twitter ändert Pläne über die Löschung inaktiver Accounts 

Nach geernteter Kritik über die Ankündigung, über sechs Monate inaktive Accounts zu löschen, macht der Kurznachrichtendienst nun einen Rückzieher. Die Pläne sollen teils revidiert werden. Twitter erklärte, dass diese erst umgesetzt würden, sobald die Profile verstorbener Nutzer in einen Gedenkzustand versetzt werden können. Zudem gelte die Bereinigung für europäische Nutzer. Gemäß der DSGVO dürfen Daten ohne Einwilligung der Nutzer nicht verarbeitet werden, sie müssen Änderungen zustimmen. heise.de, meedia.de

 

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