Makers:

„Geschäftsmodelle, die nah am Cash sind, finden wir besonders spannend“

19/10/2016
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Beschreibe bitte das Konzept Eures Fonds.

Friedrich A. Neuman:Wir sind ein operativer Investor, der in Startups im Seed-Bereich investiert. Meistens sind wir der erste Investor bei einem Jungunternehmen. Das Spannende bei uns ist, dass wir nicht nur Geldgeber sind, sondern unsere Portfoliofirmen auch operativ unterstützen. Unsere Experten aus den Bereichen Technologie & Produkt, Design, HR, PR & Kommunikation sowie Online-Marketing helfen unseren Investments – insbesondere in der Anfangsphase – beim Aufbau und der Skalierung. Auch profitieren die Unternehmen, die bei uns im Haus sitzen, vom gegenseitigen Wissensaustausch mit anderen Gründern und Teams enorm.

Welche Unternehmen sollen Euch Businesspläne schicken?

Friedrich A. Neuman:Geschäftsmodelle, die nah am Cash sind, also schnell monetarisieren, finden wir besonders spannend. Öfters sind das B2B-Geschäftsmodelle. Außerdem legen wir viel Wert darauf, dass Gründer ein hohes Maß an Entschlossenheit, Enthusiasmus und Lernbereitschaft mitbringen. Zusätzlich ist für uns ein heterogenes Team besonders wichtig. Das heißt, im Idealfall bilden jemand mit Managementerfahrung und jemand mit einem technischen Hintergrund das Gründerteam.

Welche Mehrwerte bietet Euer Fonds?

Friedrich A. Neuman: Wir haben selbst viel Erfahrung im Gründen von Unternehmen gesammelt. Daher verstehen wir, vor welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten Startups gerade in der Anfangsphase stehen und wie sich diese am besten bewältigen lassen. Wir bevorzugen es, wenn die Firmen, in die wir investieren, bei uns im Haus sitzen, damit wir ihnen die größtmögliche Unterstützungen in allen Fachbereichen ermöglichen können. Außerdem stehen wir mit Corporates, VCs und Business Angels regelmäßig in Kontakt, die bei strategischen Fragen, Anschlussfinanzierungen und so weiter helfend zur Seite stehen.

Wie „groß“ ist Euer Fonds?

Friedrich A. Neuman:Das Einzigartige bei Makers ist, dass wir ein „bootstrapped company builder“ sind. Mit Run a Shop haben mein Mitgründer Marius Schulze und ich in 2012 eine Preisvergleichsseite gegründet, die extrem schnell profitabel war. 2014 wurden wir dafür von Deloitte und The Next Web als das am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas ausgezeichnet. Unser Wachstum lag in dieser Zeit bei mehr als 70.000 Prozent. Die Gewinne nutzten und nutzen wir, um in neue Startups im Seed Stage zu investieren und nachhaltige Geschäftsmodelle aufzubauen. Dabei investieren wir bis zu 250.000 Euro in ein Unternehmen.

Beschreibe doch bitte Euer Team.

Friedrich A. Neuman:Derzeit arbeiten im Core Team von Makers rund 15 Leute, die in den Bereichen Produkt & Technologie, Design, Human Resources, Finanzen, PR & Kommunikation sowie Business Development unsere Portfolio-Firmen unterstützen. Insgesamt arbeiten in den Companys im Makers Portfolio mehr als 150 Leute aus mehr als 25 Nationen. Ich bin 2005 nach Berlin umgezogen und arbeite seit elf Jahren im Berliner Startup Ökosystem. Makers habe ich nach Run a Shop gestartet und ist meine vierte Gründung. Davor war ich Co-Founder bei einem Rocket-Internet-Startup. Durch diese relativ grosse Bandbreite an Erfahrungen habe ich bis heute aus Erfolgen, aber auch Misserfolgen viel lernen können. Diese Erfahrungen versuche ich täglich an die Gründer unserer Portfoliofirmen weiter zu geben. Marius Schulze ist mein Co-Founder bei Run a Shop und Makers. Er ist ebenfalls schon seit mehr als zehn Jahren in Berlins Startup-Szene aktiv und hat bereits einige Unternehmen gegründet. Zudem ist er auch als Angel Investor tätig und hat unter anderem in Researchgate investiert.

Wie viele Unternehmen befinden sich in Eurem Portfolio beziehungsweise wie viele sind geplant?

Friedrich A. Neuman:Derzeit befinden sich acht Unternehmen in unserem Portfolio. Ziel ist es, jedes Jahr in bis zu vier Firmen zu investieren und mit dem Aufbau zu unterstützen.

Nenne uns wichtige Exits.

Friedrich A. Neuman:Wir stehen mit unserer Geschichte noch am Anfang. Von den acht Unternehmen, in die wir seit 2013 investiert und die wir aufgebaut haben, sind schon vier Unternehmen profitabel. Sechs Startups haben Kapital von namhaften VCs, Angels und Corporates aufnehmen können. Zwei Unternehmen sind von Deloitte mit dem „Technology Fast 50-Award“ für das größte Wachstum in Deutschland gekürt worden.

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