Neuland 2.0:

Abook und Booktype holen Startup-Preise der Leipziger Buchmesse

26/03/2017
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Am 24. und 25. März fanden Aussteller und Besucher zum zweiten Mal zukunftsweisende Innovationen für den Buch- und Medienmarkt im Neuland 2.0, dem Startup-Village der Leipziger Buchmesse. Die 15 Teilnehmer der Plattform wurden von einer Fachjury ausgewählt und stehen beispielhaft für den rasanten Veränderungsprozess, den auch die Buch- und Medienbranche erlebt. Mit Neuland 2.0 „wollen wir zeigen, welche Innovationen für die Literaturvermittlung von morgen zur Verfügung stehen und wie Autoren und Verlage das kreative Potenzial neuer Technologien nutzen können“, erklärt Buchmesse-Direktor Oliver Zille.

Texte im digitalen Raum sichtbar machen

Zu den vorgestellten Innovationen aus dem Startup-Village gehört etwa das Softwareprogramm Sciflow, das den Prozess vom Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit bis hin zur Veröffentlichung vereint, oder auch die Talentplattform Mypoolitzer. Sie hilft jungen Autoren, mit Verlagen in Kontakt zu kommen, in dem sie Synopse und Leseprobe ihres unveröffentlichten Manuskriptes auf der Plattform hochladen. Innerhalb von vier Arbeitstagen erhalten sie eine qualifizierte Bewertung durch einen Kritiker.

Die Applikation Chead des Freiburger Kladdebuchverlages ist dagegen ein Social-Network-Service für literarische Inhalte. Primäres Ziel der App ist es, Texte in Form von Whatsapp-Chats lesbar zu machen und ihnen so einen digitalen Raum zu verschaffen. Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit sollen mit XL Book auf Papier den Zugang zu vielen tausend Titeln der Front- oder Backlist von Verlagen erhalten, die im Epub-Format vorliegen. Dabei wird der Originaltext in eine circa 16 Punkt große, gut lesbare Schrift konvertiert und on demand als Buch gedruckt, das über die üblichen Handelswege vertrieben werden kann.

Preise für Abook, Booktype und Sciflow

Besondere Aufmerksamkeit erhielten drei weitere Unternehmen. Während Abook des baden-württembergischen Startups Isle Audio mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde, ging Booktype mit dem Jurypreis nach Hause.

Abook will eine Antwort auf die Frage geben, wie man mit neuen Präsentationsformen neue Leser gewinnen kann. Dazu verfolgt das Lesemedium die Augenbewegung des Lesers am Bildschirm und spielt ihm zu seiner Lektüre die passenden Geräusche und Klänge ein.

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Die Open Source Software Booktype für Verlage, Self-Publisher und den Corporate-Publishing-Markt bildet den gesamten redaktionellen Prozess eines Redaktionsteams bei der Buchherstellung ab. Die Werke werden automatisch im Browser gelayoutet und für verschiedene Medien als gedrucktes Buch, E-Book oder für die Online-Veröffentlichung ausgegeben.

Zusätzlich prämierte das Medienforen Leipzig mit ihrem Sonderpreis die beste Idee für die gesamte Medienbranche. Die Auszeichnung ging an das oben erwähnte Startup Sciflow.

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Bei der diesjährigen Buchmesse zeigten fast 2500 Aussteller aus 43 Ländern die Neuheiten des Büchermarkts. Mit Knapp 208.000 Menschen in den vergangenen vier Tagen verbuchte die Leipziger Messe einen neuen Besucherrekord.