Interview bei Rocket Internet

Rockets HR-Chefin erläutert

31/10/2015
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Dörte Hirschberg im Interview darüber, wie ein  Interview bei Rocket Internet läuft

Dörte, wie viele Bewerbungen bekommt Rocket pro Tag?

DÖRTE HIRSCHBERG: Es sind etwa 2000 im Monat, jeden Arbeitstag im Schnitt also etwa 100 Bewerbungen.

Was sind die ersten Kriterien, nach denen Ihr sofort aussortiert?

DÖRTE HIRSCHBERG: Wir haben sehr unterschiedliche Rollen, deswegen ist es schwierig zu verallgemeinern. Englisch allerdings müssen alle unsere Mitarbeiter fließend sprechen. Deutsch hingegen ist für viele Positionen keine Voraussetzung.

Gibt es umgekehrt etwas, das sofort die Türen öffnet?

DÖRTE HIRSCHBERG: Gute Softwareingenieure suchen wir immer händeringend. Wenn jemand in seinem Lebenslauf zeigt, dass er entwickeln kann, dann laden wir ihn in der Regel ein. Genauso bei Gründern, die wir auch stetig suchen. Erfahrungen bei einer führenden Unternehmensberatung oder Investmentbank sind ebenso Punkte, die meist zu einem  Interview bei Rocket Internet führen.

Worauf kommt es noch an?

DÖRTE HIRSCHBERG: Wir suchen pragmatische Leute, die sehr lösungsorientiert denken, aber auch starke konzeptionelle und analytische Fähigkeiten haben. Auf allen Positionen suchen wir nach echter Excellence. Denn nur so können wir sicherstellen, dass unsere Ventures immer besser werden.

Was heißt das?

DÖRTE HIRSCHBERG: Wir suchen keine Leute, die in sehr engen Prozessen und Strukturen denken. Wir suchen Macher, Leute, die mit der Arbeit anfangen, anpacken und ihren eigenen Input liefern, auch wenn sie diese Art von Aufgabe zum ersten Mal machen. Wir brauchen Leute, die mitdenken und nicht immer auf eine Ansage vom Chef warten.

Wen sucht Ihr am dringendsten?

DÖRTE HIRSCHBERG: PHP-, Android- und iOS-Entwickler. Da investieren wir beim Recruiting am meisten. Und Gründer suchen wir natürlich auch immer.

Wie viele Bewerber kommen aus dem Ausland?

DÖRTE HIRSCHBERG: Gerade die Entwickler kommen zum großen Teil aus dem Ausland. Wir arbeiten mit einer Relocation-Agentur zusammen, die den ganzen Prozess betreut, die bei den Anmeldungen hilft, bei der Wohnungssuche, bei der Suche nach einem Kindergartenplatz.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

DÖRTE HIRSCHBERG: Bei interessanten Bewerbern folgt die Einladung zu einem ersten Gespräch mit einem Recruiter, das etwa 20 Minuten dauert und per Telefon oder Skype geführt wird. Dort werden die wichtigsten Dinge geklärt, zum Beispiel ob jemand wirklich fließend Englisch spricht und ob die Gehaltserwartungen passen. Wenn der Recruiter danach einen positiven Eindruck hat, empfiehlt er den Kandidaten weiter an die Fachabteilung. Die macht dann ausführliche Vorstellungsgespräche, in der Regel sind es zwei. Für viele Positionen gibt es noch einen fachlichen Test: Alle Entwickler müssen einen Coding-Test machen, für den Finanzbereich gibt es auch schriftliche Tests.

Ist das bei Gründern genauso?

DÖRTE HIRSCHBERG: Für Gründer haben wir keinen schriftlichen Test. Die Kandidaten führen alle ein Gespräch mit unserem Vorstand Alex Kudlich. Der hat schon viele Gründer gesehen und einen guten Blick dafür, wer das Zeug dazu hat. Uns ist wichtig, dass es Leute sind, die große Führungskompetenz haben, die sehr eigenständig arbeiten, die auch schon bewiesen haben, dass sie ein Team oder Unternehmen leiten können. Strukturiertes Denken, konzeptionelles Arbeiten und mit Zahlen umgehen können – all das gehört dazu.

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