Hellofresh ist auf Erfolgskurs, die Versicherungskammer Bayern steigt bei Finleap ein und Uber liefert rote Zahlen – das waren vergangene Woche die Themen im Venture Daily, einem der führenden täglichen Startup-Newsletter. Er fasst die wichtigsten Startup Nachrichten aus über 100 Webseiten zusammen. Jetzt abonnieren, um keine Startup Nachrichten zu verpassen.
Startup-Nachrichten
Hellofresh auf Erfolgskurs
Das dritte Quartal ist für den Kochboxen-Versender Hellofresh sehr gut gelaufen: Es schloss mit einem Überschuss von 18,9 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres stand dort unter dem Strich noch ein Verlust von 34 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 45,8 Prozent auf 441 Millionen Euro. Das Unternehmen erhöhte auf Basis dieser Zahlen auch die Prognose für das Gesamtjahr und erwartet ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 31 bis 33 Prozent. Zudem gibt es personelle Änderungen: US-CEO Ed Boyes rückt in den Vorstand auf und übernimmt die neu geschaffene Position des COO, Uwe Voss übernimmt als US-CEO. dpa über t-online.de und Pressemitteilung per Mail
Deutscher Startup-Monitor 2019: Deutsche Startups trotzen der Rezession
Der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) hat den diesjährigen Deutschen Startup-Monitor mit jährlich knapp 2.000 befragten Startups veröffentlicht. Deutsche Gründer seien von der stagnierenden Wirtschaft nicht stark betroffen. „So zeigen unsere Ergebnisse, dass Startups im Vergleich zu etablierten Unternehmen dem Schreckgespenst der Rezession trotzen und durchweg positiv in die Zukunft blicken“, erklärte Florian Nöll, Vorsitzender des BVDS. Dafür spricht die Zahl der neuen Arbeitsplätze, die von 12,3 auf 13,3 Prozent gestiegen ist. 90 Prozent der Befragten wollen für 2020 insgesamt 14.000 neue Jobs schaffen – in Berlin und München sei mit einem hohen Angebot zu rechnen. Die Anzahl der weiblichen Gründer stieg minimal an. Deutschland müsse an einer noch offeneren Kultur arbeiten. 36 Prozent der Befragten ordnen sich der Green Economy zu. Damit erreicht der „Greta-Effekt” auch die Gründerszene. Hindernisse seien weiterhin die Bürokratie sowie der Zugang zu staatlichen Fördermitteln, Venture Capital oder Business Angels. t3n.de
Pilotprojekt MILLA: Masterplan.com entwickelt digitalen Transformationskurs für die CDU
„Eine Art Netflix der Weiterbildung” will CDU-Politiker Thomas Heilmann mit dem Projekt MILLA (Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle) umsetzen. Am Dienstag ist die Pilotphase gestartet. Die CDU hat hierfür gemeinsam mit dem Bochumer Startup Masterplan.com einen acht-stündigen Videokurs zur Digitalisierung produziert, der zunächst einem kleinen Kreis und später allen Parteimitgliedern zur Verfügung stehen soll. In den Videos ordnen hochrangige CDU-Abgeordnete und mehrere Bundesminister zentrale Themen der Digitalisierung – etwa die Plattform-Ökonomie, IoT oder Blockchain – in den gesellschaftlichen und politischen Kontext an. Die Masterplan.com-Gründer können sich laut Mitteilung „gut vorstellen, die Zusammenarbeit auf weitere demokratische Parteien auszuweiten”. Pressemitteilung
Rolf Schrömgens verlässt Trivago
Trivago-Chef Rolf Schrömgens hat bekanntgegeben, seinen Chefposten am Jahresende aufzugeben und in den Aufsichtsrat zu wechseln. Sein Nachfolger wird Finanzchef Axel Hefer, der vor drei Jahren den Börsengang von Trivago vorbereitete. „Es ist das Ziel jedes Gründers, ein Unternehmen und ein Team zu schaffen, das er selbstbewusst an eine nachfolgende Generation übergeben kann”, erklärte Schrömgens, der vor knapp 15 Jahren die Hotelsuchplattform mitbegründete. Gruenderszene.de
Investments & Exits
Versicherungskammer Bayern steigt bei Finleap ein
Wie Finanz-Szene und Startupdetector.de herausgefunden haben, hat sich der größte deutsche Sparkassen-Versicherer, die Versicherungskammer Bayern, am Company Builder Finleap beteiligt. 4,5 Prozent am Unternehmen gehören nun dem Versicherer, dessen größter Eigner wiederum knapp 100 Sparkassen sind. Finanz-Szene schätzt die Höhe der Finanzierungsrunde auf zehn bis 15 Millionen Euro und spekuliert, dass es künftig noch weitergehende Kooperationen zwischen der Versicherungskammer Bayern und einzelnen Finleap-Ventures geben könnte. finanz-szene.de
Omio übernimmt Rome2rio
Für einen nicht genannten Betrag übernimmt die Berliner Reisebuchungsplattform Omio (ehemals GoEuro) Rome2rio aus Australien. Das Unternehmen soll als eigenständige Marke bestehen bleiben, beide Unternehmen sollen aber künftig zusammenarbeiten. Das australische Unternehmen ist für Omio ein erster Schritt, in weitere Regionen zu expandieren. eu-startups.com
Rekordjahr 2019 für Later-Stage-Investments in EU
Laut der Studie „Blooming Late” des Infoportals Tech.eu und des Zahlungsanbieters Stripe haben sich die Investitionen in sogenannte Scaleups vervierfacht. 2019 erhielten europäische Tech-Startups in der Spätphase zwölf Milliarden Euro. Zudem sei die Anzahl der Börsengänge und Exits in den vergangen Jahren gesunken. Es wurden 52 Finanzierungsrunde über 100 Millionen Euro von Januar bis September 2019 durchgeführt. Bis Jahresende werden 70 dieser „Mega-Runden” erwartet. Größte Geldgeber waren der zur japanischen Softbank gehörende Investor Vision Fund sowie der US-VC Insight Venture Partners. Großbritannien und Deutschland gelten als Treiber des Late-Stage-Booms. Die Bereiche Fintech und Software verzeichnen die größte Anzahl der Spätphasen-Runden. gruenderszene.de
21 Millionen Euro für Comtravo
Neben Project A, Creandum und btov Partners unterstützen nun auch weitere strategische und institutionelle Investoren wie der Wagniskapitalgeber Endeit oder der Flugtickethändler AER Comtravos Mission, die Buchungen von Dienstreisen zu digitalisieren. Auch die Deutsche Bank hat sich mit einem unbekannten Anteil beteiligt. Mit den 21 Millionen Euro aus der aktuellen Finanzierungsrunde will das Traveltech die Expansion finanzieren. Das 2015 gegründete Startup hat laut eigenen Angaben bereits einen Kundenstamm von rund 700 Unternehmen mit Fokus auf dem Mittelstand. Laut dem Deutschen Reiseverband buchten Arbeitnehmer von deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr rund 116 Millionen Mal ihre Dienstreisen bei Reisebüros. Das habe Unternehmen fast acht Milliarden Euro gekostet. gruender.wiwo
50 Millionen Euro Refi-Linie für Billie
Nach einer 30-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde im Juli diesen Jahres scheint das Berliner Factoring-Fintech Billie zusätzlich eine Refinanzierungslinie in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro zu erhalten. In dem Nachtragsbericht des 2018er- Abschlusses ist von einem „Term Sheet“ mit eben diesem Inhalt die Rede. Chef Christian Grobe bestätigte den Deal gegenüber Finanz-Szene und gab an, 20 Millionen Euro sogar schon erhalten zu haben. finanz-szene.de
International
Uber liefert erneut rote Zahlen
Im jüngsten Quartal verzeichnet der Fahrdienst-Vermittler Uber zwar starke Geschäftszuwächse, macht aber erneut große Verluste. Das einst wertvollste Startup der Welt lieferte ein Minus von 1,2 Milliarden Dollar. Dagegen stieg der Umsatz um 30 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar an. Im harten Wettbewerb mit Lyft investiert Uber massiv in Promo-Aktionen und Sonderangebote sowie in den neu angebotenen Lieferdienst Uber Eats. horizont.net und techcrunch.com
London ist weltweit wichtigster Fintech-Hub
Die Auswertung der Berliner Digitalberatung Hy, die für Finance Forward angefertigt wurde, zeigt, wo sich die meisten Fintech-Startups weltweit befinden und welche Funding-Summe in die Hubs geflossen sind. Die Finanzmetropole London brilliert weiterhin als größter New-Finance-Hub trotz Brexit-Chaos. Mit mehr als 420 Startups führt London die weltweite Rangliste an. Im internationalen Vergleich: New York hat 330 dieser Startups, 250 befinden sich in San Francisco und 120 in Singapur. Zudem verfügt London mit 18 Unicorns über mehr Fintechs mit Milliardenbewertungen als San Francisco. financefwd.com
Freedom House-Report: Social-Media als “neues Schlachtfeld” für Demokratien
Der Report „The Crisis of Social Media” von der internationalen NGO Freedom House behauptet, dass die Internetfreiheit zunehmend durch digitalen Autoritarismus gefährdet sei. Dafür wurden 65 Ländern mit 87 Prozent der Internetnutzer untersucht. „Immer mehr Regierungen haben herausgefunden, dass Propaganda in Sozialen Medien besser funktioniert als Zensur”, erklärt Freedom House Präsident Mike Abramowitz. Island liege als Vorzeigeland für Internetfreiheit erneut ganz vorne, gefolgt von Estland, Kanada und Deutschland. Besonders schlecht sehe es in Syrien, Iran und China (letzter Platz) aus. Die USA wurden zum dritten Mal herabgestuft und liegen wegen der verschärften Internet-Überwachung durch die Trump-Regierung auf dem siebten Platz. mashable.com, freedomonthenet.org und deutschlandfunknova.de
US-Regierung prüft Musical.ly-Übernahme durch Bytedance
Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters hat ein dem US-Finanzministerium unterstehender Regierungsausschuss eine Untersuchung zum Kauf der US-App Musical.ly durch den chinesischen Konzern Bytedance (Betreiber der App Tiktok) eingeleitet. Der Grund sollen Befürchtungen sein, Tiktok könne politische Zensur betreiben. Vertreter von Bytedance und der US-Regierung sollen zudem in Gesprächen stehen, um zu erörtern, wie eine Rückabwicklung des Kaufs vermieden werden könne. reuters.com via t3n.de
Airbnb will alle Inserate verifizieren
Als Reaktion auf die Schießerei mit fünf Toten bei einer Halloween-Party in einer bei Airbnb gelisteten Unterkunft, gab der Gründer und CEO des Unterkünftevermittlers bekannt, alle sieben Millionen auf der Plattform gelisteten Inserate zu verifizieren. Alle Inserate, die den neuen Standards entsprechen, sollen ab dem 15. Dezember entsprechend markiert sein. Zudem soll eine 24/7-Nachbarschafts-Hotline eingerichtet werden, über die Gäste Airbnb-Angestellte jederzeit erreichen können sollen. techcrunch.com
Entlassungen auch bei WeWork-Töchtern
Die Kosteneinsparungen von WeWork werden jetzt auch bei den Tochterfirmen sichtbar: Das 2017 akquirierte Unternehmen Meetup gab bekannt, dass es rund 25 Prozent der Belegschaft, insbesondere aus dem Ingenieurs-Team, streichen werde. Medienberichten zufolge soll WeWork zudem den Verkauf mehrerer Tochterfirmen erwägen, darunter auch Meetup und Managed by Q. Nach dem Chaos rund um den aufs nächste Jahr verschobenen Börsengang steht für das defizitäre Unternehmen Verbesserung seiner Bilanz an oberster Stelle. techcrunch.com
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