futureSAX:

Die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen

26/02/2019
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Marina, was hat Sachsen speziell für Startups zu bieten?

Sachsen ist ein Land der Startups. Das belegen nicht nur historische Erfindungen wie die Zahncreme und der wiedererwachte Unternehmergeist seit 1990. Vielmehr findet auch die nächste Gründergeneration zahlreiche Partner in allen Teilen des Freistaates. Die im bundesweiten Vergleich überdurchschnittliche Dichte von Hochschulen und Universitäten, aber auch die Vielzahl an außeruniversitären Forschungseinrichtungen bieten Top-Ausbildungsmöglichkeiten. Sie stellen außerdem bedeutende Quellen für Fachkräfte und potenzielle Mitgründer dar.

Insbesondere wissens- und technologiebasierte Gründungen aber auch neue Ideen aus der Kreativwirtschaft erhalten im Rahmen der vielfältigen Förderinstrumentarien des Freistaates als Zuschuss oder Darlehen spezielle Unterstützung. Nicht umsonst sind sächsische Gründer laut Deutschem Startup-Monitor 2018 im Vergleich mit ihren Kollegen aus anderen Bundesländern überdurchschnittlich zufrieden mit der Förderung durch Ihre Landesregierung.

Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Forschung, Mittelstand, Corporates und junge Unternehmen in der Region? Und warum ist der Austausch wichtig?

Grundsätzlich ist der Erfahrungsaustausch sowie der Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sehr wertvoll, um gemeinsam erfolgreiche Innovationsprojekte zu entwickeln. Um diesen Austausch zu fördern, betreibt futureSAX eine Reihe an Aktivitäten. Ein Beispiel dafür ist das Sächsische Mentoring Netzwerk. Hier finden junge und etablierte Unternehmen für einen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe zusammen, außerhalb des eigenen „bekannten“ Tellerrandes.

„Ziel ist es, Forschungsergebnisse noch öfter und schneller in neue Produkte zu verwandeln“

Gelebt wird der Transfer zwischen Corporates und Wissenschaft beim futureSAX-Innovationsforum. Das Veranstaltungsformat mit jeweils über 100 Teilnehmern findet im Halbjahrestakt zu wechselnden Fokusthemen statt. Ziel ist es, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, um beispielsweise branchenübergreifende Anwendungspotenziale für zukunftsfähige Innovationen aus der Forschung für den sächsischen Mittelstand zu erschließen.

Erwähnenswert ist auch die futureSAX-Innovationsbörse, bei der anwendungsnahe Forschungsergebnisse kurz und prägnant vor Unternehmen gepitcht werden. Ziel ist es dabei, Forschungsergebnisse auch über Branchengrenzen hinweg noch öfter und schneller in neue Produkte zu verwandeln.

Sachsen hat historisch bedingt eine starke Clusterstruktur. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt diese maßgeblich von regionalen Unternehmen getragenen Netzwerke, in denen besonders der branchen- bzw. technologiespezifische Austausch im Mittelpunkt steht.

Was ist eure Rolle? Wie begleitet futureSAX junge Gründer?

futureSAX ist die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen. Als Initiative des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr geben wir seit über 15 Jahren Gründern und Unternehmern aus Sachsen Wachstumsimpulse und vernetzen branchenübergreifend Innovatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft. Zur Finanzierung des Wachstums bietet futureSAX Gründern und Unternehmern zahlreiche Matching-Möglichkeiten mit Kapitalgebern.

Mit verschiedenen Formaten, Veranstaltungen und der Ausrichtung verschiedener Wettbewerbe, wie bspw. dem Sächsischen Gründerpreis helfen wir Gründungen ihre Sichtbarkeit zu steigern, die richtigen Partner in den jeweiligen Phasen der Gründung in ihrer Region zu finden und ihr Geschäftsmodell durch einen breiten Erfahrungsaustausch mit dem gesamten Netzwerk weiterzuentwickeln. Man könnte sagen, wir bilden die Klammer um das Gründer- und Innovationsökosystem im Freistaat.

„Das Gründergeschehen in Sachsen entwickelt sich positiv“

Wie hat sich die Startup-Szene in Sachsen in den letzten Jahren entwickelt?

Das Gründergeschehen in Sachsen entwickelt sich positiv. Dabei ist aus unserer Sicht weniger die Zahl der Gründungen maßgebend, sondern vielmehr die Innovationskraft, das Wachstumspotenzial sowie die Anzahl der Chancengründer und nachhaltigen Geschäftsmodelle. Die anhaltend gute konjunkturelle Entwicklung der vergangenen Jahre und die damit einhergehenden attraktiven Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, wirkten sich – wie im bundesweiten Trend – in einer verhaltenen Neigung aus, in die Selbständigkeit zu starten.

Umso wichtiger ist es, potenziellen Gründern optimale Rahmenbedingungen zu bieten. Mit seiner überdurchschnittlichen Dichte an Universitäten und Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen weist der Freistaat beste Voraussetzungen für innovative High-Tech-Gründungen auf. Laut Deutschem Startup-Monitor 2018 haben drei Viertel Schwierigkeiten beim Recruiting von Fachpersonal – insbesondere im IT-Bereich.

In Sachsen profitieren sie von der Nähe zu der breitgefächerten Forschungs- und Wissenschaftslandschaft. Hinzu kommen eine starke mittelständische Wirtschaft und eine dynamische Gründungsinfrastruktur.

Das Team von futureSax. Foto: futureSax

Ihr habt bereits 130 Alumni in eurem futureSax-Netzwerk. Wer gehört denn da alles dazu?

Die futureSAX-Alumni bilden das Herzstück des über 7.500 Akteure großen Netzwerks, denn sie sind alle selbst Nominierte der vergangenen Sächsischen Staatspreise für Gründen, Innovation und Transfer. Als Best-Practice-Beispiel machen sie so die Innovationskraft in Sachsen sichtbar: indem sie ihre eigene Innovationskraft darstellen und zugleich als Botschafter sächsischer Innovationskultur fungieren.

Zweimal im Jahr tauschen sich die Unternehmen im Rahmen der Alumni-Frühstücke aus, wodurch der branchenübergreifende Erfahrungsaustausch zwischen Gründern und Unternehmern in Sachsen gefördert wird. Das ermöglicht ihnen, sowohl bestehendes Wissen in neue Zusammenhänge zu übertragen als auch gemeinsam mit Partnern neues Know-how hervorzubringen.

Da futureSAX branchen- und technologieübergreifend agiert und auch die Wettbewerbe offen gestaltet sind, finden sich im Alumni-Kreis junge und etablierte Unternehmen aus allen Bereichen. Auf der futureSAX-Homepage sind diese im Innovationsradar, den Innovationssteckbriefen sowie der Alumni-Übersicht dargestellt.

2018 wurden zwei Innovation Hubs in Sachsen eröffnet. Was würdet ihr euch noch wünschen, um die Region für Gründer attraktiver zu machen?

Sachsen ist bekannt für seine breite Innovationsinfrastruktur. Hierzu zählen neben den rund 20 Technologie- und Gründerzentren, den durch den Freistaat geförderten Gründerinitiativen, den Kammern als wichtige Gründerunterstützer auch zahlreiche private Akteure in allen Teilen Sachsens. Mit dem SpinLab mit Sitz in Leipzig verfügt Sachsen über einen überregional anerkannten Accelerator.

Ihre Leistung beweisen die vorhandenen Strukturen auf mannigfaltige Weise. So sichert sich Sachsen laut Stifterverband für die deutsche Wissenschaft mit seinen umfangreichen Beratungsangeboten und vielen realisierten Gründungen einen bundesweiten Spitzenplatz in der Gründungsförderung durch die Hochschulen.

Um in allen Bereichen weitere Potenziale zu erschließen und Synergien zwischen den Gründerunterstützern zu fördern, vereinen wir im futureSAX-Start-up-Partner-Netzwerk beispielsweise rund 50 Unterstützer der Startup-Szene aus ganz Sachsen.

Die Startup-Partner nutzen das Netzwerk, um über den Austausch untereinander eine gemeinsame Kommunikation zu bestehenden gründungsunterstützenden Aktivitäten sicherzustellen und ihre Veranstaltungen in einem Kalender zusammenzuführen. Dazu finden regelmäßige Netzwerktreffen statt. Den gemeinschaftlichen Veranstaltungskalender sowie die Partnerübersicht finden sich ebenfalls auf der futureSAX-Webseite.

„Sachsen weckt zunehmend die Aufmerksamkeit zahlreicher überregional agierender Investoren“

Könnt ihr ein wenig zum verfügbaren Wagniskapital in der Region erzählen?

Mit dem Technologiegründerfonds Sachsen (kurz: TGFS) bietet der Freistaat Sachsen ein wichtiges Angebot in der Frühphasenfinanzierung. Als Risikokapitalfonds mit einer Größe von 124 Millionen Euro ist er ein wichtiger Baustein bei der Realisierung von Startups im hochtechnologischen und innovativen Bereich – insbesondere aus den Branchen IKT, Medizintechnik und Life Science, Umwelt- und Energietechnik sowie Halbleiter und Mikrosystemtechnik, Internet und neue Medien.

Darüber hinaus existieren einzelne Investorengesellschaften in den großen Städten, deren Aktivitäten zudem von mehreren Business-Angel-Netzwerken in den Regionen Sachsens sinnvoll ergänzt werden. Des Weiteren weckt Sachsen mit seiner aktiven Gründerlandschaft zunehmend die Aufmerksamkeit zahlreicher überregional agierender Investoren.

Was sollte man auf keinen Fall verpassen, wenn man den Freistaat besucht?

Die lebendigen Städte wie Dresden, Chemnitz, Leipzig, die faszinierende Natur von der Oberlausitz über Nordwestsachsen, die Sächsische Schweiz bis ins Erzgebirge und das Vogtland sowie die vielseitige Kulturlandschaft in ganz Sachsen sind immer eine Reise wert.

In Punkto Gründer- und Innovationsgeschehen ist die futureSAX-Innovationskonferenz das Highlight und ein Treffpunkt der gesamten Innnovationsszene aus ganz Sachsen. Im Rahmen des vielseitigen Programms werden nicht nur die Preisträger des aktuellen Wettbewerbsjahres ausgezeichnet. In verschiedenen Formaten vereint die Innovationskonferenz außerdem Investorenpitches, Präsentationen aus der vielfältigen Wissenschaftslandschaft, von Gründern der nächsten Generation und der zahlreichen Partner. Bereits jetzt gilt es die nächste futureSAX-Innovationskonferenz am 19. Juni 2019 in Dresden vorzumerken.