Lars Reiner von Ginmon:

„So etwas kann ein normaler Fondsmanager gar nicht bieten"

20/02/2017
header image

Lars, Ginmon ist einer von mehreren Robo Advisorn in Frankfurt. Was genau macht Ihr?

LARS REINER: Im Prinzip haben wir alles, was die Wissenschaft über die Jahre über Anlagestrategien herausgefunden hat, in eine automatisierte Plattform gegossen. Wir prüfen das Risikoprofil unserer Kunden, unser Algorithmus legt das Geld in verschiedenen ETFs an und überwacht das Portfolio dann ständig. Wenn der Wert einer Anlageklasse steigt, verkaufen wir diese Produkte nicht, um andere zu kaufen. Wir stecken stattdessen alles, was neuem Kapital ins Portfolio fließt, in die untergewichteten Bereiche. So spart der Kunde die Abgeltungssteuer, und die Rendite ist höher. So etwas kann ein normaler Fondsmanager gar nicht bieten.

Führungsteam vor Skyline (v. l.): Tobias Evertz (CMO), Raphael Vosen (Gründer und COO), Ulrich Bauer (Gründer und CAO), Lars Reiner (Gründer und CEO) (Foto: Ginmon)

Wie kamst Du auf die Idee zu Ginmon?

LARS REINER:Ich habe vorher bei der Deutschen Bank und beim Goethe Investment Fund gearbeitet. Nebenbei habe ich die Portfolios von Freunden verwaltet, weil ich die Produkte, die mein Arbeitgeber verkauft hat, nicht empfehlen wollte. Da habe ich eine Marktlücke gesehen. Es ist ein Warnsignal, wenn die eigenen Mitarbeiter die Produkte nicht nutzen wollen.

Wie erlebst du die Frankfurter Fintech-Szene?

LARS REINER: Ich erlebe die Szene als sehr lebhaft. Es gibt verschiedene Fintech-Center, Stadt und Land tun viel, und auch Finanz-Player wie die Deutsche Börse sind aktiv. Außerdem treffen wir uns immer wieder zu informellen Meetups.

Das Interview führt Anna-Lena Kümpel.