EY

Start-up-Challenge

30/06/2016
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Am 19. Mai 2016 fand in Berlin das große Finale der EY Start-up-Challenge (EYSC) zum Thema “Industrie 4.0 & Smart Service” statt. Ziel des Programms war es, etablierte Unternehmen und kreative Gründer zusammen zu bringen, um zwölf Wochen lang Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle zu schärfen. Zum Gesamtsieger wurde n-Join aus Tel Aviv gewählt – mit einer Plug-and-play-Lösung für ein kosteneffizientes Monitoring und Optimieren von Maschinen und Produktionsanlagen.

Starke Konkurrenz bei der EY Start-up-Challenge

An den Start gegangen waren die Entrepreneure von BestMile (Flottenmanagement für selbstfahrende Autos), Envio (intelligentes Gebäudemanagement), Ideatarmac (Monitoring und Entscheidungsunterstützung für E-Commerce), iTiZZiMO (digitale Transformation von Geschäftsprozessen), n-Join (intelligente Fabriken), OPAL (Analyselösung für den Lebensmittelhandel) und Zolertia (Hardware- und Plattformlösungen für das Internet der Dinge). Sie waren aus einer Vielzahl von eingegangenen Bewerbungen ausgesucht worden. Gemeinsam mit ihren Mentoren von EY und den teilnehmenden Unternehmen MAN Truck & Bus, BASF, Daimler Vans, Alnatura, RWE, ZF und Lidl haben sie in ihren Acceleration-Familien zwölf Wochen zusammengearbeitet sowie Anwendungspotenziale und Geschäftsmodelle besprochen. Das Ziel: ein Pilotprojekt zu realisieren.

Die beim finalen „ShowcaseDay“ ermittelten Gewinner der Teilkategorien waren OPAL („Best Progress“), n-Join („Best Business Model“) und Envio („Audience Winner“). „Gleich wer das Rennen im Finale macht, wir sind alle Gewinner“, sagt Andreas Müller, EY-Partner und EY Start-up-Challenge Leader. „Schließlich geht es darum, junge Unternehmen voranzubringen, die unsere Arbeits- und Lebenswelten besser und lebenswerter machen können. Das ist uns gelungen. Der eigentliche Sieger ist der digitale Fortschritt.“

Schneller Zugang für Corporates zu digitalen Querdenkern

Dreh- und Angelpunkt des EYSC als Accelerator-Programm ist der Ansatz, etablierte Unternehmen und digitale Pioniere gezielt an einen Tisch zu bringen. Hiervon profitieren beide Seiten: die Start-ups knüpfen über drei Monate in den Workshops wertvolle Kontakte, vertiefen ihr Management- und Geschäftswissen und entwickeln ihr Start-up so weiter, dass es fit wird für die nächsten Entwicklungsstufen.

Auf der anderen Seite können die Mentoren aus den etablierten Unternehmen Anregungen für Partnerschaften mit innovativen Köpfen aus der quirligen internationalen Start-up-Szene und einen Eindruck von deren Agilität bekommen. Der Accelerator ist also eine Schnellstraße, die in beide Richtungen führt. Dabei geht es immer um anwendbare Lösungen und konkrete Ergebnisse. Für die EYSC-Acceleration-Familie um Haim Piratinskiy von n-Join und die Mentoren von BASF heißt dies: nach zwölfwöchiger Zusammenarbeit ist die Installation von zwei Piloten in einer deutschen sowie einer US-amerikanischen BASF-Produktionsstätte geplant.

Die EY Start-up-Challenge bietet intensives Coaching und Training von versierten engagierten Mentoren

Eines der Erfolgsgeheimnisse des EYSC ist die Auswahl der Mentoren und Unternehmen. Die teilnehmenden etablierten Unternehmen passen thematisch zu den Start-ups, sodass eine inhaltliche Übereinstimmung besteht. Dr. Mervyn G. Maistry, EY Partner Digital Strategy und Transformation, unterstreicht dies: „Die Mentoren sind lernbegierig, neugierig und bereit, ihr Wissen an eine neue Generation von Unternehmern weiterzugeben.“ Zum Teil sind sie bisweilen „notorische Serientäter“, was die Unterstützung von digitalen Pionieren angeht, oder sie haben selbst eine Karrierestation als Gründer in ihrem Lebenslauf. Sie kennen beide Seiten und haben ein tiefes Verständnis für das „Beste aus beiden Welten“.

Das Programm während der drei Monate der EY Start-up-Challenge bestand aus einer ausgewogenen Mischung von themenbezogenen Workshops, Networking-Events und Mentoring. Gemeinsam haben sie an der Verfeinerung der Anwendungsfälle und der Geschäftsmodelle der Gründer gearbeitet sowie Kooperationsmöglichkeiten eruiert und angebahnt. Hier haben die Start-ups von der direkten Industrieexpertise der Corporate-Mentoren profitiert. Diverse Workshops zu Themen wie zum Beispiel Wachstumsmanagement, Term-Sheet-Verhandlungen, Recht sowie Steuern und Finanzierung haben das Programm für die Gründer fachlich abgerundet, während verschiedene Networking-Events viel Raum für das Knüpfen von Kontakten boten. Für EY als Initiator und Organisator der EYSC-Plattform bot sich die Chance, aktuelles Technologiepotenzial zu verstehen. Als objektiver Organisator der Plattform war und ist EY in keines der betreuten Startups investiert und strebt auch keine Beteiligungen an.

Showdown in Berlin mit handverlesenen Akteuren

Wie bereits die Kick-off-Veranstaltung am 7. März 2016 fand auch derEY Start-up-Challenge Showcase Day im Betahaus in Berlin statt – an einem Ort, der den Geist und die offene Atmosphäre von Start-up-Ökosystemen atmet. Bei der Startveranstaltung hatten sich die Start-ups, Mentoren und geladenen Gäste auf die kommenden Wochen eingestimmt. Der finale Tag der Entscheidung im Mai wurde mit Spannung erwartet. Mehr als 100 Gäste nahmen an diesem Event teil. Die große Frage war: Welche interessanten Lösungen würden gezeigt werden? Aufgrund des hohen Niveaus der jungen Unternehmen, der Geschäftsmodelle sowie der Acceleration-Familien war von Anfang an klar: Es würde eine äußerst schwierige Entscheidung werden.

Nach der Eröffnung durch Andreas Müller (Lead Partner EY Start-up-Challenge) begann der Showcase Day mit zwei Gastrednern: Michael Ronen (Mitgründer von Splash, SxSW-Gewinner 2016) gab Einblicke in seine Erfahrungen als Gründer, und Uwe Weiss (CEO von Blue Yonder) bot einen Überblick über die Wachstumsgeschichte von Blue Yonder sowie über die Entwicklung vom Start-up bis hin zur Akquisition eines Investments von 75 Millionen US-Dollar. Es folgten die Pitches der teilnehmenden Start-ups. Jedes junge Unternehmen nutzte die zur Verfügung stehenden zehn Minuten, um das Publikum von dem Potenzial seines Produktes zu überzeugen – sowie zu demonstrieren, welche Ergebnisse im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Corporate-Mentor entstanden waren.

Die Bandbreite der Use-Cases reichte von Augmented-Reality-Anwendungen über dynamische Bedarfsprognosen hin zu intelligenten Gebäudetechniken. Im Anschluss an jeden Pitch konnte das Publikum Fragen stellen und die Stimmen abgeben. Auch wenn es ein Kopf-an-Kopf-Rennen war, stand am Ende fest, wer insgesamt am meisten überzeugen konnte: es war CEO Haim Piratinskiy aus Tel Aviv, der mit seinem Start-up n-Join die Start-up-Challenge 2016 für sich entschied. Das Business Model von n-Join: alte Anlagen und Maschinen werden ohne hohe Investments durch Plug-and-play in smarte Anlagen verwandelt. Das Konzept überzeugte nicht nur das Publikum während des Showcase Days, sondern auch die Mentoren von BASF.