EY Public Value Award:

„Von so viel Publicity konnten wir nur träumen“

05/05/2017
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Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY und die HHL Leipzig Graduate School of Management zeichnen jährlich Start-ups aus, die sich in besonderem Maße um das Gemeinwohl verdient machen. Professor Timo Meynhardt von der HHL, Michael Bätz von EY und Konrad Sell von Sonovum sprechen über sinnvolles Handeln, überzeugende Geschäftsmodelle und den Nutzen, den der „EY Public Value Award“ einem Start-up bringt.

Alle reden vom Public Value Award. Was steckt dahinter?

Professor Timo Meynhardt: Der Award klopft ein Geschäftsmodell daraufhin ab, ob es auch gesellschaftlich sinnvoll ist. Denn nicht alles, was viel Geld bringt, ist auch für das Gemeinwohl gut. Aber genau diesen gesellschaftlichen Nutzen, den ein Unternehmen mit seinem Produkt oder seiner Leistung stiftet, zeichnet der Public Value Award aus.

Was hat ein Start-up davon, wenn es den Award gewinnt?

Meynhardt: Zumindest dreierlei: Der Preis stärkt zuallererst das Selbstbewusstsein der Gründerin oder des Gründers; der Preis ist ein echter Ego-Booster. Er zeigt ihr oder ihm, dass das, was getan wird, auch für die Gesellschaft sinnvoll ist. Dann strahlt der Preis auf das Umfeld des Unternehmens aus. Der Award zeigt der Familie, Freunden und Bekannten, dass das Start-up auf dem richtigen Weg ist. Und schließlich festigt der Preis den Ruf des Start-ups. Und das wiederum ist für das weitere Wachstum wichtig, etwa wenn das Unternehmen einen Investor sucht.

Warum unterstützten Sie und EY den Public-Value-Award-Wettbewerb?

Michael Bätz: Seit meiner Kindheit sind für mich unternehmerisches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung unlösbar miteinander verbunden. Bereits als Student habe ich mich bei Micro-Finance-Projekten in der Entwicklungshilfe engagiert. Heute unterstütze ich Start-ups unter anderem dabei, überzeugende Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dazu gehört natürlich auch ihr gesellschaftlicher Beitrag, der für Investoren immer wichtiger wird. Von daher war es für mich selbstverständlich, dass EY den Wettbewerb unterstützt.

Und warum hat sich das Start-up Sonovum beteiligt?

Konrad Sell: Ich finde die Frage, wie sich der Wert eines Unternehmens an seinem Beitrag fürs Gemeinwohl messen lässt, viel interessanter als die Frage, wie sein monetärer Wert ermittelt werden kann. Als wir vom Public Value Award gehört haben, war für uns sofort klar, dass wir mitmachen. Darüber hinaus passt der Wettbewerb exzellent zu unserem Selbstverständnis: Wir wollen mit unserer Software natürlich Geld verdienen. Aber mehr als das möchten wir damit die Lebensqualität von anderen Menschen erhöhen, das heißt, einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Und von einer externen Jury zu erfahren, wie hoch dieser Beitrag ist, finde ich extrem spannend.

Hat Ihnen der Award einen Nutzen gebracht?

Sell: Auf jeden Fall! Die öffentliche Aufmerksamkeit war immens! Das hätten wir mit unseren beschränkten Marketingmitteln allein nie hinbekommen. Der Mitteldeutsche Rundfunk hat sogar einen ganzen Drehtag mit uns gebucht, um uns in seiner Sendung ‚Einfach genial‘ vorzustellen. Von so viel Publicity für unser Unternehmen und unser Produkt konnten wir vor der Preisverleihung nur träumen!

Herr Bätz, unterstützen Sie Start-ups auch außerhalb des Public Value Awards?

Bätz: Selbstverständlich! Wir haben bei EY ja die Start-up-Initiative, mit der wir junge und wachstumsstarke Unternehmen systematisch auf ihrem Weg nach vorne begleiten. Darüber hinaus bin ich selbst Investor bei einem Start-up. Ich habe eine hohe Affinität zur Gründerszene! Und ich freue mich schon auf die nächste Runde!