Best of Both

Old Economy meets New Economy

17/05/2013
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Best of Both - Old Economy meets New Economy

Caspar von Gadow - Swab - Best-of-Both

Herr von Gadow, Sie veranstalten am 12. Juni 2013 die Konferenz Best of Both. Der ausgerufene Leitsatz ist „Old Economy meets New Economy“. Was hat man sich darunter vorzustellen? Wen sprechen Sie an?

Auf der Best of Both treffen Top Entscheider etablierter Unternehmen auf international erfolgreiche Gründer innovativer Startups. Wir sprechen also auf der einen Seite etablierte Unternehmen an, die Zugang zu Innovationen suchen und auf der anderen Seite erfolgreiche Gründer, deren Innovation eine Relevanz für die etablierte Wirtschaft hat. Neben den klassischen Internet Startups sind das vor allem High Tech Startups.

Was können die „Jungen“ von den „Alten“ lernen? Und umgekehrt? Wer sollte wem genauer zuhören?

Gründer können von der Erfahrung, den etablierten und belastbaren Strukturen sowie von den finanziellen Ressourcen der Unternehmen profitieren. Executives orientieren sich gerne an der Umsetzungsgeschwindigkeit und Kreativität von Startups. Beide können also voneinander lernen.

Die wichtigste Eigenschaft für das Geschäftsmodell eines Online-Unternehmens ist das Potenzial zur Disruption. Nehmen wir als Beispiel Zalando oder MyTaxi, die beide die eher verkrusteten Strukturen eines etablierten Marktes umkrempeln. Muss sich die „Old Economy“ fürchten?

Fürchten muss sich die Old Economy sicher nicht, aber sie muss ihre Innovationsgeschwindigkeit erhöhen. Dazu muss sie verstehen, was die Märkte von morgen wollen. Hier sind Startups wichtige Impulsgeber.

Gibt es aus Ihrer Sicht gelungene Beispiele für die Zusammenarbeit von „New Economy“ und „Old Economy“? Was wäre Ihrer Meinung nach ein wünschenswertes Szenario für maximale Synergien? Welche Infrastrukturmaßnahmen fehlen ggf.?

Es gibt zahlreiche Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von New und Old Economy. Die ganze Biotech Industrie lebt davon, dass innovative Startups entstehen, die dann von den etablierten Unternehmen übernommen werden. Das ist Teil des Innovationsprozesses in dieser Branche. Oder der Axel Springer Konzern, der in den letzten Jahren nicht nur sehr erfolgreich mit Startups zusammen gearbeitet hat, sondern sich auch finanziell beteiligt. Maximale Synergien ergeben sich vor allem durch ständigen Austausch. Die Best of Both bietet ein solches Forum. Neben namhaften Keynotespeakern, wie beispielsweise Burkhard Schwenker (Roland Berger),  Florian Heinemann (Project A), Michael Heise (Allianz)  und Ibo Evsan (United Prototype), haben wir viele Aussteller aus beiden Business Welten gewonnen, die Ihre High Tech Innovationen präsentieren werden.

Wir bei Berlin Valley kritisieren des Öfteren das fehlende Digital-Verständnis unserer deutschen Politik. Sie sind ja sehr nahe dran, an der Politik – zu Ihren Partnern zählen u.a. Dr. Ursula von der Leyen und Karl Theodor zu Guttenberg. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen – was wünschen Sie sich von unseren Politikern im Hinblick auf eine zunehmend digitale Gesellschaft? Vielleicht gibt es auch positive Entwicklungen, die uns bislang verborgen blieben?

Die SWAB ist als gewinnorientiertes Stiftungsunternehmen kein Lobbyverband und setzt sich deshalb nur bedingt mit Politikern auseinander. Inzwischen, so mein Eindruck, setzen sich Politiker aber gerne und intensiv mit dem Thema in Szene. Es scheint also angekommen zu sein. Stiftungsräte der SWAB:, Dr. Gabriele Kröner (Fresenius), Donata Hopfen (Axel Springer), Dr. Ulrich Ackermann (Schott), Dr. Stefan John (Dyckerhoff), Dr. Robert Mayr (Datev), Dr. Boris Stoffel (CEO Miltenyi Biotec), Stephan Schambach (Serial Entrepreneur), Prof. Dr. Burkhard Schwenker (Roland Berger Strategy Consultants),  Wilfried Neuhaus-Galladé (Inhaber & CEO J. D. Neuhaus) und Peter Kleinschmidt (ehem. Vorstand Beiersdorf). Gründungspaten der SWAB: Liz Mohn (Bertelsmann), Dr. Gabriele Kröner (Fresenius), Dr. Wolfgang Brezina (Allianz), Peter Kleinschmidt (Beiersdorf), Jörg Schwitalla (MAN)

Sie verleihen im Rahmen der „Best of Both“ ja auch den “German Smart Business Award”, den Sie in Kooperation mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verleihen. Können Sie uns erklären, was es damit auf sich hat? Was sind die Ziele dieses Förderpreises?

Mit der DUcom Initiative scoutet und fördert die SWAB mit der FAZ als Medienpartner international Startups, Innovationsprojekte und Entrepreneure im Auftrag der deutschen Wirtschaft. Ziel ist eine möglichst frühe Verzahnung von unabhängig und international operierenden Innovationstreibern mit der deutschen Wirtschaft. Die SWAB-Expertenkommission nominiert den Gewinner für den “GERMAN SMART BUSINESS AWARD”. Der Sieger darf sich einen Expertenbeirat aus dem Netzwerk der SWAB zusammenstellen. Dieser unterstützt mit fachlichem Knowhow, Netzwerk, Expertise und ggf. Kapital, so dass das Geschäftskonzept optimal umgesetzt werden kann und ein schneller Markteintritt erfolgt. Des Weiteren präsentiert der Sieger sein Startup am 12.06.2013 im Rahmen Best of Both vor internationalen Top Entscheidern der Wirtschaft, Investoren und herausragenden Entrepreneuren in Berlin.

Abschließend: Uns als Online-Magazin mit Fokus auf Berlin interessiert natürlich, warum Sie sich mit der Best of Both für Berlin als Veranstaltungsort entschieden haben. Möchte man damit ein Zeichen in Richtung Old Economy setzen, sich mehr mit dem Wirtschaftsstandort Berlin zu beschäftigen?

Die Old Economy orientiert sich immer an den Märkten. Berlin hat sich inzwischen zu einer  Startup Hochburg entwickelt. Neben den Internet Gründern entsteht in Adlershof eine der bedeutendsten Biotech Ansiedlungen in Europa.  Und auch im Bereich Ressourcen Effizienz sind inzwischen zahlreiche Startups in Berlin. Deshalb ist es einfach sinnvoll, zunächst hier mit der Best of Both zu starten.