Ökosystem New York:

Wie deutsche Gründer hier Fuß fassen können

30/11/2016
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Der Blick auf die wachsende Zahl von Start-ups scheint das Klischee vom New York zu bestätigen. In Big Apple wird eine große Anzahl von jungen Unternehmen mit vielfältigen Schwerpunkten gegründet. Darüber hinaus gibt es Start-ups, die ihr Hauptquartier hierher verlegen. Die Verbraucher gelten als anspruchsvoll, schnelllebig, aufgeschlossen und risikobereit. Das macht die Stadt zum perfekten Labor für einen Markteintritt in den USA. Das ist die eine Seite. Was ist die andere?

„Groundedness“ von Investoren

Wie San Francisco, London, Paris oder auch Berlin bietet New York ein großes Potenzial an Risiko-
und Humankapital. Hochfliegende Ideen treffen allerdings auf eine gewisse „Groundedness“, also Bodenständigkeit, der Investoren. Diese wollen Substanz sehen. Aufgrund der verhältnismäßig konservativen Geldgeber, dem schnelllebigen Umfeld und den hohen Lebenshaltungskosten überleben
nur Gründungen mit wirklichem Zukunftspotenzial. Was New York von vielen anderen Start-up-Zentren unterscheidet, ist die enge Zusammenarbeit von akademischen Institutionen, staatlichen Stellen und der Industrie. Das ermöglicht ein schnelles Testen von Ideen auf ihre Machbarkeit und Marktfähigkeit. Förderprogramme können schnell realisiert werden. Eine offene Kommunal- und Bundespolitik ermöglicht flexible Visa-Regelungen. New York bietet dementsprechend viel für Start-ups in allen Phasen – Talente, Finanzierungsmöglichkeiten, Partnerschaften, Zugangsmöglichkeiten zu den Märkten.

Mehr Offenheit

Ein weiterer Punkt für New York: In den USA gibt es grundsätzlich mehr Offenheit gegenüber neuen digitalen Ideen. Das schlägt sich auch in den Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer nieder. Mögliche Quellen reichen zum Beispiel vom Venture Capital und von Business Angels über Private Equity bis hin zum Crowdfunding. Laut dem Wall Street Journal und dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) wurden im Jahr 2015 in Deutschland weniger als eine Milliarde US-Dollar und in Europa knapp 15 Milliarden US-Dollar an Risikokapital investiert. In den USA waren es in demselben Jahr knapp 75 Milliarden US-Dollar. Nur wenige deutsche Unternehmen konnten die Eine-Milliarde-Dollar-Marke knacken. Ein Engagement in New York könnte Start-ups aus Deutschland neue Wachstumsmöglichkeiten erschließen – zumal es dort auch eine entwickelte „Kultur des Scheiterns“ gibt. Fehler werden als Chance gesehen, da man aus ihnen lernen kann.

With a little help from my friends

Etablierte Unternehmen können Start-ups aus Europa wertvolle Hilfestellung beim Markteintritt in New York und den USA bieten. Voraussetzungen sind 
ein Engagement der Corporates in der dortigen Gründerszene und weitreichende Kontakte. Sie können Start-ups ihr Business-Know-how zur Verfügung stellen, sodass Gründer von versierter Beratung profitieren. Wichtig sind auch neue Ansätze, die sich aus einer engen Vernetzung von Unterstützern mit der Start-up-Szene ergeben. So gibt es in New York einen Entrepreneurs Roundtable Accelerator, der auf Perfect Matches von Start-ups und Mentoren abzielt. Dabei geht es um Win-Win-Situationen für beide – Start-ups und Corporates. Letztere können ihre internen Innovationsprozesse und -kulturen voranbringen, weiterentwickeln und managen.

Voneinander lernen

Für Corporates und Gründer sind vor allem Programme interessant, die die Zusammenarbeit stärken und einen lebendigen Austausch ermöglichen. Ansätze sind zum Beispiel:

  • Partnerschaften von Entrepreneuren, Corporates und akademischen Institutionen. Schwerpunkt sind Big Bets mit viel Potenzial in Bereichen wie Robotics, Virtual Reality, Smart Cities, Blockchain und IoT;
  • Ambassador-Programme über die Grenzen der Service-Lines und Geografien hinaus;
  • Netzwerk-Events im Rahmen von Entrepreneur Communities.

Dies sind nur einige Beispiele für die vielen Möglichkeiten, um Start-ups voranzubringen. Was zählt, ist die Fähigkeit, Gründern in unterschiedlichen Marktumfeldern zum Erfolg zu verhelfen. Ein erster wichtiger Schritt hierzu kann es sein, etablierte Unternehmen mit ihren weitgespannten Netzwerken und Kontakten sowie junge Entrepreneure mit bahnbrechenden Ideen zusammenzubringen. In diesem Bereich ist EY mit verschiedenen Initiativen und Formaten erfolgreich am Start. In New York, Berlin und an vielen anderen Orten mit Zukunftspotenzial in der ganzen Welt.

Diese Start-ups haben es geschafft

[td_block_text_with_title custom_title=”MOVEN”]Das Start-up bietet Lösungen für den Bereich Fintech. Eine Mobile-first-Plattform verändert, wie Kunden mit ihrer Bank zusammenarbeiten. Dank einer innovativen und flexiblen Software-Plattform kann das Unternehmen eine Direktverbraucher-App in den USA anbieten. Darüber hinaus nutzen globale Finanzdienstleister eine Whitelabel-App. Die Direktverbraucher-App in den USA erlaubt es Bankkunden nicht nur, ihre Geldflüsse zu tracken und zu managen, sondern auch diese besser zu verstehen. Dies ermöglicht eine neuartige Kundenerfahrung mit mehr Kontrolle über die Finanzen und mehr Management-Möglichkeiten. Moven konnte auch international mit einem Angebot an Finanzdienstleister expandieren.