Blockchain Circle:

Wie man ein Ökosystem mit Sammelkarten ankurbelt

14/05/2018
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Das ist der erste Artikel aus einer Reihe von insgesamt sechs Berichten über den Blockchain Circle von NKF Media. Die übrigen fünf Berichte findest Du in unserem Übersichtsartikel.

Abgeholt wurden die anwesenden Investoren, Startups und Corporates bei der jüngsten Learning Journey von Till von Ahnen. Der VP für Cryptocurrency und Blockchain bei Staramba SE, war von Anfang an aktiv in dieses neu entstehende dezentrale Ökosystem involviert. So kaufte er im Juni 2010 ein Set seltener Sammler-Karte für 26.636 Bitcoin, die er als Bitcoin-Miner geschürft hatte. Heute wären das umgerechnet mehr als 200 Millionen Euro. Das wusste damals natürlich niemand. Zu Beginn der Krypto-Ära wurden regelmäßig Pizza und Bier mit Bitcoin bezahlt - es ging darum die online Währung in Umlauf zu bringen. Und so sieht auch Till seinen - aus heutiger Sicht - immensen Verlust als seinen Beitrag dazu „ein neues Ökosystem anzukurbeln.”

Evolution der Blockchain: Von Bitcoin zu Ethereum

In seinem zweistündigen Workshop nahm Till die Journey-Teilnehmer zum Urknall der Blockchain-Technologie mit, der Erfindung der Bitcoin. Dies ermöglichte erstmals ein Netzwerk, das Finanz-Transaktionen ohne einen Mittelsmann ermöglicht. Till erläuterte die Bitcoin als ein „dezentrales „Kassenbuch” (eng.: ledger), in dem alle Bitcoin Transaktionen gespeichert werden. Das Kassenbuch ist unveränderbar und seine Richtigkeit wird von tausenden voneinander unabhängigen Teilnehmern („Miner”) überall auf der Welt verifiziert.” Niemand ahnte damals, welcher Tsunami damit ausgelöst werden würde,

2013 entwarf Vitalik Buterin den geistigen Nachfolger Ethereum. Dieser liefert als Kernbestandteil die sogenannten „Smart Contracts”. „Das sind Computerprogramme, die ähnlich wie Excel-Makros unterschiedliche Wenn-Dann-Regeln ausführen können und dezentral auf der Ethereum-Blockchain laufen”, erklärte Till. Damit könne man Regeln für die Erstellung und Verteilung eines eigenen Krypto-Tokens erstellen und auch komplexere Anwendungen schreiben. Als Beispiel stellte Till von Ahnen den „Flugversicherungsfall” vor. In einem Smart Protocol wird die Regel definiert, dass der Fluggast automatisch sein Geld zurückbekommt, wenn der Ausfall seines Fluges registriert wird. Auch wenn das Beispiel mit der Flugversicherung stark vereinfacht ist, veranschaulicht es das Potential der Computerprotokolle auf Blockchain.

Anwendbarkeit der Blockchain für Corporates

Überall wo Daten von A nach B weitergegeben und dabei von Mittelsmännern überprüft werden, kann die Blockchain die Übertragung und Verifizierung der Daten automatisieren. Das Vertrauen an die Richtigkeit der Datenübertragung beruht dabei nicht auf menschlichen Intermediären, sondern auf dem Algorithmus der Blockchain. Das kann Kosten sparen und Prozesse vereinfachen.

„Nach dem Hype um die ganzen Kryptowährungen hatte ich das Gefühl, dass der Zug eigentlich schon abgefahren sei, dabei steht das Thema Blockchain tatsächlich noch am Anfang - und ist wirklich das nächste große Ding. Das ist mir bei der Veranstaltung richtig klar geworden“, meinte etwa Teilnehmerin Lisa Liu vom Investment-Team bei Redstone.

Weitere Berichte von der Learning Journey

Neben Till von Ahnen waren auch Speaker von Gnosis, Jolocom, SAP, Catena Capital und Next Big Thing AG auf der Learning Journey. Ihre Berichte findest Du in unserer Übersicht.