Doctolib

expandiert in Deutschland mit frischem Kapital

26/01/2017
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Buchungsportale für Reisen oder Hotels sind weit verbreitet, für Arzttermine werden sie noch relativ selten genutzt. Dabei ist die richtige Termin- und damit auch Ressourcenplanung „fundamental für die erfolgreiche Organisation“ einer Praxis, ist Simon Krüger, Mitgründer und Geschäftsführer von Doctolib in Deutschland überzeugt. 

Das französisch-deutsche Startup Doctolib entwickelt einen Buchungsservice für Arzttermine als Software-as-a-Service-Lösung, der Ärzten und auch Patienten den Alltag erleichtern soll. Mit seinem Angebot hat das Startup neue Investoren überzeugt. In einer Series-C-Finanzierung hat Doctolib jetzt 26 Millionen Euro eingeworben.

Angeführt wird die aktuelle Finanzierungsrunde von der französischen Bank Bpifrance. Auch bestehende Geldgeber zählen zu den Investoren – darunter Altinvestor Accel. Insgesamt hat das junge Unternehmen inzwischen 50 Millionen Euro eingeworben.

Nächste Ziele: München, Köln, Düsseldorf und Hamburg

Das frische Kapital will das Unternehmen, das seit Sommer 2016 hierzulande aktiv ist, vor allem in die Expansion in Deutschland stecken. „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in München, Köln, Düsseldorf und Hamburg angehen“, sagt Simon Krüger. „Wir verstehen und mehr als Service-Unternehmen denn als Technologie- und Softwareanbieter.“ Daher gehe es um mehr, als nur darum, eine Hotline einzurichten.

Doctolib bietet Terminbuchung in Echtzeit

Das Marktpotenzial in Deutschland ist immens und deutlich größer als in Frankreich: Hierzulande werden jährlich zwei Milliarden Arzttermine vereinbart. Die Plattform des Startups macht Terminvereinbarungen rund um die Uhr in Echtzeit ermöglicht – damit differenziere sich das Angebot auch von dem der Wettbewerber, sagt Simon Krüger. Patienten und Ärzten bleibe dadurch viel Zeit und Aufwand erspart. Mit 30 Prozent Zeitersparnis und 75 Prozent weniger Terminausfällen beziffert Doctolib die Vorteile seiner Online-Lösung gegenüber der herkömmlichen Art, Arzttermine zu koordinieren.

Von Paris nach Berlin

Das E-Health-Unternehmen wurde Ende 2013 von Stanislas Niox-Chateau, Jessy Bernal und Ivan Schneider in Frankreich gegründet. Die drei Unternehmer bringen eine langjährige Erfahrung bei Onlinebuchungsplattformen mit. Eine Expertise, mit der sie Doctolib in Frankreich bereits zum Marktführer bei der Online-Arztsuche und -terminbuchung machen konnten. Mehr als 17.000 Ärzte, mehr als 435 Gesundheitsinstitutionen und Krankenhäuser sowie sechs Millionen Patienten nutzen den Service nach Angaben des Unternehmens bereits.

In Europa beschäftigt Doctolib mittlerweile rund 300 Mitarbeiter. Im Juni 2016 eröffnete die erste deutsche Dependance in Berlin. Hier arbeiten aktuell rund 30 Mitarbeiter. Von Berlin aus leitet Geschäftsführer Simon Krüger das Deutschlandgeschäft. „Bis Ende des Jahres wollen wir in Deutschland auf 80 Mitarbeiter anwachsen, innerhalb von zwei Jahren sollen es 150 sein.“