Senovo:

„Wir lassen uns gern von einem Gründer mit einer großen Vision überzeugen“

21/10/2016
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Beschreibe bitte das Konzept Eures Fonds.

Markus Grundmann:Senovo investiert vor allem in Startups mit B2B-Geschäftsmodellen und SaaS-Produkten. Wir sind dabei vorwiegend in den Pre-Series-A oder Series-A-Runden aktiv, wenn erste zahlende Kunden gewonnen worden sind.

Wir haben einen Sweet Spot im deutschsprachigen Raum, sind aber auch offen für Investments aus anderen Geographien. Wichtigere Faktoren sind das Team und ein begeisterndes Produkt.

Wir investieren initial zwischen 300.000 und einer Million Euro; in den meisten Fällen kommt neben uns ein weiterer Fonds an Bord, so dass die Gesamthöhe meist zwischen einer und fünf Millionen Euro liegt. Wir sind der Überzeugung, dass es für Unternehmer positiv ist, wenn sie bereits am Anfang Zugang zu einem möglichst breiten Netzwerk und Erfahrungsschatz haben und versuchen dementsprechend immer auch andere aktiv zu beteiligen.

Thematisch haben wir uns auf B2B-SaaS-Geschäftsmodelle fokussiert. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir so den besten Wertbeitrag liefern können, denn dadurch sind die Erkenntnisse und Erfordernisse unserer Startups ähnlich und die Beteiligungen profitieren so voneinander. Man könnte das als Portfolio-Netzwerk-Effekt bezeichnen.

Welche Unternehmen sollen Euch Businesspläne schicken?

Markus Grundmann:Grundsätzlich alle, die ein Early-Stage-Investment suchen und ein B2B/SaaS-Geschäftsmodell haben. Es sollte erste KPIs geben und nun die erste Stufe des Unternehmensausbaus anstehen. Dazu gehört neben dem weitergehenden Produktausbau der Aufbau des Sales Teams und die Internationalisierung.

Es gibt zwar einige Themengebiete wie zum Beispiel Machine Learning, die wir besonders spannend finden, wir sind aber offen für alle B2B-Geschäftsmodelle mit einem SaaS-Produkt. Uns ist es wichtig nicht dogmatisch zu sein und wir lassen uns gern von einem Gründer mit einer großen Vision überzeugen.

Welche Mehrwerte bietet Euer Fonds?

Markus Grundmann:Durch unseren klaren Fokus haben wir ein tiefes inhaltliches Verständnis der Materie, seien es nun Prozesse, KPIs oder Werkzeuge zum Beispiel in Tech oder Sales. Neben diesem Knowhow bringen wir durch unseren partnerschaftlich-orientierten Investment-Ansatz auch ein lebendiges und aktives Netzwerk mit.

Das Wichtigste aber ist, dass wir ein langfristig denkender und nachhaltig orientierter Investor sind. Wir verbringen lieber ein paar Monate mehr damit, den Produkt-Market-Fit zu optimieren, als einen schnellen Exit mit „hochgepushten“ KPIs zu suchen. Der Vorteil von B2B ist, dass man es mit großen Märkten bei sehr attraktiven Unit Economics zu tun hat – nur dauert es manchmal eben ein wenig länger, die Nuss im Enterprise-Bereich zu knacken.

Beschreibe doch bitte Euer Team.

Markus Grundmann: Senovo ist in gewisser Weise selbst noch ein Startup. Das Kernteam besteht aus drei komplementären Partnern. Durch unsere Erfahrungen decken wir insbesondere die Bereiche Software-Entwicklung, Sales und Legal ab. Wir haben in den vergangen fünf Jahren als VC zusammen circa 20 Investments gemacht und dabei circa 40 Millionen Euro investiert.

Wie viele Unternehmen befinden sich in Eurem Portfolio beziehungsweise wie viele sind geplant?

Markus Grundmann:Wir haben derzeit elf Investments im Portfolio und planen bis zu sechs weitere Investments pro Jahr.

Nenne uns wichtige Exits.

Markus Grundmann:Da das Senovo-Portfolio noch relativ jung ist – das durchschnittliche Alter unseres Portfolios liegt bei 1,4 Jahren – gibt es noch keine großen Exits. Einige der Unternehmen aus unserem gemeinsamen Track Record haben aber bereits signifikante Wachstumsinvestments abschliessen können; dazu gehören unter anderem Falcon.io, tado, Shore und Riskmethods.

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