Gedrucktes Licht und VR für krebskranke Kinder

25/03/2017
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Der Merck Accelerator startet die nächste Runde seines Programms mit jeweils vier Startups in Deutschland und Nairobi. Zweimal im Jahr coacht der Pharmakonzern aus Darmstadt Early-Stage-Startups aus den Bereichen Healthcare, Life Sciene und Performance Materials. „Für das deutsche Programm suchen wir hauptsächlich nach Early-Stage Unternehmen, die zu den Geschäftsfeldern von Merck passen“, sagt Munya Chivasa, Head of Accelerator Program bei Merck.

Aus Deutschland sind diesmal zwei Startups im Accelerator: ATR Elements aus München hat ein einen neuen Probenträger entwickelt, auf dem Blut mit Infrarotlicht analysiert werden kann. Die Träger haben einen Stückpreis von weniger als einem Euro und ermöglichen eine genauere Analyse mit einer geringeren Blutmenge als andere Träger, die für dieses Analyseverfahren verwendet werden.

Magisch: Inuru will Licht auf Papier drucken

Mit der Technologie des Berliner Startups Inuru lässt sich Licht auf Papier drucken – und das mit jedem handelsüblichen Drucker. Die Gründer entwickeln eine Tinte, mit der  organische Leuchtdioden (OLED) hergestellt werden. Diese sind so dünn und biegsam, dass sie beispielsweise auf Verpackungen, Visitenkarten oder Magazinen verwendet werden können.

Magisch: Inuru entwickelt eine Tinte, mit der sich Licht auf Papier drucken lässt.

VR und 3D

Das Team von Tommi hat beim Merck Hackathon 2016 in Rom begonnen, ein VR-Videospiel zu entwickeln, das krebskranken Kindern durch ihre Therapie helfen soll. Das Spiel bezieht beispielsweise die Betreuer mit ein, um das Verhältnis der Kinder zu ihnen zu stärken. Im Accelerator entwickelt das Team das Produkt weiter.

Ectica Technologies ist ein Spinoff der ETH Zürich und entwickelt ein Laborprodukt, das die Suche nach neuen Wirkstoffen vereinfachen soll. Bisher werden die ersten Tests in zweidimensionalen Zellkulturen gemacht, die dem menschlichen Organismus kaum ähneln. Ectica Technologies hat einen dreidimensionalen Träger aus Hydrogel entwickelt, in dem Forscher mit 3D-Zellkulturen arbeiten können, die den Bedingungen im menschlichen Körper ähnlicher sind.

Digital Health in Entwicklungsländern

Der zweite Standort des Merck Accelerators ist Nairobi. „Wir wollten uns mit anderen Teilen von Merck verbinden und haben in Nairobi ein gutes Ökosystem dafür vorgefunden“, sagt Munya. „Merck in Nairobi war interessiert, in der Gesellschaft entsteht gerade eine Mittelschicht und die Menschen bekommen Zugang zu mobilen Endgeräten und digitalen Produkten.“Merck habe das Digital Health Ökosystem in Nairobi als erstes Unternehmen unterstützt und aufgebaut, sagt Munya und ist sicher: „Digitale Technologien können in Nairobi und generell in Entwicklungsländern viele Probleme im Gesundheitssystem lösen.“

Gemeinsam die Welt verbessern: Die Startups im Accelerator-Programm in Nairobi (Foto: Merck Accelerator)

Das tun beispielsweise die Startups Connected Health und Peach Health Technologies. Connected Health entwickelt eine Art Whatsapp, damit Ärzte Patienten telemedizinischen Service via Messenger anbieten können. Das funktioniert auch bei schwachem Internet in der Peripherie und sorgt dafür, dass die Ärzte mehr Patienten behandeln können, ohne die extrem weiten Wege auf sich nehmen zu müssen. Peach ist ein cloudbasiertes System zur elektronischen Erfassung von Krankenakten, um Informationen schneller austauschen zu können.

Das Accelerator-Programm dauert drei Monate. Ziel ist, dass die Unternehmen auch später noch mit Merck verbunden bleiben. An einigen Startups hat Merck eine stille Beteiligung, mit anderen arbeitet der Konzern weiter in Projekten zusammen, die beide nach vorne bringen.