Digital Hub Initiative:

2017 entscheidend für den Digitalstandort Deutschland

28/12/2016
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Die Digitalisierung führt zu Umbrüchen vergleichbar mit der Industrialisierung vor rund 200 Jahren. Diese und ähnliche Aussagen treffen in Berlin schon lange auf breite Zustimmung. Aber 2016 war das Jahr, in dem sich diese Erkenntnis auch über die Hauptstadt und die hiesige Startup-Szene hinweg durchsetzte.

Noch Anfang des Jahres gaben in einer Studie des Digitalverbands Bitkom 38 Prozent der Lehrer in Deutschland an, dass IT-Grundkenntnisse von Schulabgängern für die Wirtschaft nicht wichtig seien. Auf dem nationalen IT-Gipfel im November zeigte sich dann der Wandel. Statt Vorbehalte gab es ein klares Commitment zu Investitionen in digitale Bildung. Als greifbares Symbol stellten die Veranstalter mit dem Calliope mini ein Board vor, mit dem Kinder ab der dritten Klasse ans Programmieren herangeführt werden sollen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich die Platine vorführen.

„Das Kabinett wäre mit den Ministern hier vor Ort beschlussfähig“, brachte es Merkel beim IT-Gipfel auf den Punkt. Deutschland will die notwendigen Veränderungen aktiv angehen, um führender Wirtschaftsstandort zu bleiben. Dabei soll es keine Tabus geben. Im Rahmen des IT-Gipfels wurden bereits kontrovers diskutierte Themen wie das Prinzip der Datensparsamkeit seitens der Bundeskanzlerin offen hinterfragt und Freiräume gefordert, um mehr Innovationen zu ermöglichen.

Digital Hub Initiative gibt Kurs vor

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Standort-Positionierung ist gite Digital Hub Initiative. Zunächst fünf Standorte sollen die Leistungsfähigkeit Deutschlands verdeutlichen und internationale Top-Talente sowie Unternehmen anziehen. Neben München, Hamburg, Dortmund und Frankfurt nimmt Berlin als Deutschlands Gründerhauptstadt eine entscheidende Rolle ein und besetzt die Disziplinen IoT sowie Fintech als Hub. Beides Themen mit deutlichem Potential: Über sechs Milliarden Geräte sind bereits global vernetzt, rund 20 Prozent aller weltweiten Technologie-Investitionen erfolgen im Finanzdienstleistungsbereich.

Im Ergebnis hat Deutschland 2017 die bestmögliche Chance, sich nachhaltig als Digitalstandort zu positionieren. Das Bekenntnis der Politik, Gründer und Innovationen zu fördern war nie größer. Während andere Ökosysteme wie London oder Kalifornien aus politischen Gründen von internationalen Talenten hinterfragt werden, gilt Deutschland noch als weltoffen und liberal. Auch die etablierten Unternehmen vor Ort investieren massiv in die Digitalisierung. Jetzt gilt es, die Chance zu nutzen.