Rocket-Vorstand Alexander Kudlich:

„Zuerst sollte man den Heimatmarkt im Griff haben“

07/10/2016
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Rocket Internet ist mit rund 36.000 Mitarbeitern in mehr als 110 Ländern der Welt vertreten. „Es gibt zwei Arten von Geschäftsmodellen: Die einen kann man vom Schreibtisch aus aufbauen“, erklärt Rocket-Vorstand Alexander Kudlich im Interview mit Berlin Valley. „Und für die anderen braucht man Leute vor Ort. Das ist immer dann der Fall, wenn physische Prozesse ablaufen.“  Grundsätzlich verfahre Rocket dabei nach der Devise: „Wir machen so viel zentral, wie wir können, und so viel lokal, wie wir müssen.“ Dabei suche sich Rocket jedoch die Geschäftsmodelle aus, die man nicht so einfach global ausrollen kann. „Wir sind dann gut, wenn es tatsächlich lokale Unterschiede gibt, auf die man achten muss“, sagt Alexander Kudlich.

Drei Kriterien

Die Entscheidung zur Internationalisierung falle, wenn drei Faktoren gegeben seien, sagt Alexander Kudlich. „Erstens: Lässt es die Wettbewerbssituation zu, noch etwas zu warten? Zweitens: Ist die Firma in der Lage, mit der höheren Komplexität umzugehen? Drittens: Habe ich die finanziellen Mittel dafür?“

Bei der Expansion ins Ausland gelte es dann vor allem einen Fehler zu vermeiden: „Manche Firmen gehen ins Ausland, ohne weit genug dafür zu sein. Wachstum ist international auf jeden Fall schwieriger, als sich erst einmal auf das eigene Land zu konzentrieren.“

[clickToTweet tweet=”„Du musst jeden Markt so behandeln, als sei es dein Heimatmarkt“ – Alex Kudlich, #RocketInternet ” quote=”„Du musst jeden Markt so behandeln, als sei es dein Heimatmarkt“ – Alexander Kudlich, #RocketInternet “]

Nicht mit einem MVP

Bevor ein Startup den Schritt ins Ausland wagt, sollte es also eine gewisse Reife haben, meint Alexander Kudlich. „Zuerst sollte man sein Geschäft im Heimatland im Griff haben. Es macht keinen Sinn, ein Minimal Viable Product (MVP) in 17 Märkten auszurollen, und dann an 17 verschiedenen Orten gleichzeitig das Produkt zu reparieren.“

Authentisch sein

Sein Rat an Gründer, die ins Ausland expandieren wollen: „Bei der Internationalisierung musst du als Unternehmen darauf achten, authentisch zu sein“, sagt Alexander Kudlich. „Du musst jeden Markt so behandeln, als sei es dein Heimatmarkt, sonst kannst du nicht gegen den lokalen Wettbewerber gewinnen.“

Das vollständige Interview und viele weitere Artikel zum Thema Internationalisierung gibt es in der aktuellen Ausgabe von Berlin Valley

[td_block_text_with_title custom_title=”ALEXANDER KUDLICH”]ist Group Managing Director im Vorstand von Rocket Internet. Der 36-Jährige hat BWL an der Uni St. Gallen und Philosophie am University College London studiert. Von 2005 bis 2011 arbeitete er bei Axel Springer, unter anderem als Assistent von Mathias Döpfner.